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2014


Der Januar ist bis jetzt "viel zu warm" für die Jahreszeit und begann so wie der Dezember endete. Durch eine kurze Frostperiode im November sind nun alle Pinguicula der Meinung austreiben zu müssen......


Aufgenommen im Dezember (Freiland!!) P. mundii
Aufgenommen im Dezember (Freiland!!) P. mundii

P.macroceras ssp. nortensis (Bild links) wurde schon Mitte Dezember ins frostfreie GWH umgesiedelt, um keine Pflanzen durch Frost zu verlieren.  Diese Art treibt ja schon relativ sehr früh aus.

Zwischen Weihnachten und Silvester haben wir festgestellt, das sich ein Großteil der Winterknospen im Austrieb befanden. Also den Pinguiculakübel ausgraben und ins Gewächshaus zerren.......... aber

das Gewächshaus war schon voll und der große Kübel passt nirgendwo so richtig hin, man will  ja nicht immer klettern um an die anderen Pflanzen zu kommen. Deshalb wurden sämtliche Pinguicula aus dem Kübel entfernt und getopft um im Gewächshaus wieder Platz zu haben. Der Moorkübel steht nun wieder draussen. Mal sehen ob wir kleine Knospen übersehen haben und ob diese nach dem bis jetzt komischen Winter austreiben.

Gleichzeitig auch die Möglichkeit eines Versuch´s P. vallisneriifolia ohne Torf  in reinem Kalksplitt zu kultivieren.


  



Nun der Januar neigt sich dem Ende und es liegt endlich mal Schnee. Um die Pinguicula die Ende Dezember ins GWH kamen muss man sich nich sorgen, die treiben fröhlich weiter.

Im Dionaeakübel hatte sich eine oder mehrere Nacktschnecken versteckt, also vorsichtshalber alle in den Topf und den Kübel raus in den angenehm temperierten Garten (mal frostig, mal nich).

Zu allem Überdruss sind auch noch an einigen Pflanzen Blattläuse, die wir oftmals mit der Pinzette abgesucht haben. Allerdings ohne großen Erfolg, letztes Wochenende kam dann die chemische Keule zum Einsatz. Nachdem wir uns GFP-Forum schlau gemacht hatten entschieden wir uns für den Wirkstoff: Dimethoat (z.B. BI58) 





 Und noch einmal - Moorbeetbau 


Die Stelle an der das Moorbeet stehen soll haben wir schon im letzten Jahr ausgesucht und nach etlichen Entwürfen haben wir uns auch für eine Form entschieden. Das es wieder ein Hochbeet wird war von Anfang an klar. Der Winter ist in diesem Jahr ungewöhnlich mild und kurz, deswegen und um rechtzeitig zum Umpflanzen fertig zu sein geht es jetzt am 24. Februar los mit dem Bau. 


Die Umrandung für´s Moor wollen wir aus Holzbohlen 9x9 bauen. Damit es nicht direkt auf dem Boden aufliegt gibt´s für unten 2 Reihen Ziegelsteine.

08.03. Nachdem die erste Lage Steine als gut befunden wurde (ein paar kleine Änderungen gab´s noch) jetzt die Zweite. Wer hatte eigentlich den Vorschlag dafür gebrauchte Steine zu nehmen..... es muss doch hinterher alles in Waage sein...... zum Glück war ich das selber.

15.03. Es gibt noch einige kalte Nächte, die Schlauchpflanzen fangen aber schon an auszutreiben, also Vlies drüber sicher ist sicher. Die Holzumrandung nimmt langsam Form an. Wir sollten uns doch etwas mehr beeilen und nicht nur an den Wochenenden basteln.


23.03. Das Holz hat von innen noch einen Nässeschutz mit Folie vom alten Moorbeet bekommen, darauf dann Vlies und Folie. Die Form des Beetes stellt sich doch noch als nicht ganz unproblematisch heraus.... man muss ganz schön falten können. Die Folie war schon größer bestellt, durch das Falten braucht man aber wesentlich mehr Material. Nach dem 2. mal auslegen passt sie jetzt gerade so.   

29.03. Der bestellte Torf ist da und es kann losgehen. Neues Moorbeet - neue Ideen diesmal gibt es eine Verbindung der Wasserspeicher untereinander mit  PVC-Rohren. So hat man den Wasserstand in den Speichern besser unter Kontrolle und beim Wasser nachfüllen kann man diese direkt auffüllen. Dazu braucht man natürlich an jeder Seite ein "Wasserloch", erstens zur Kontrolle und zweitens zum nachfüllen. Dafür spart man sich aber das schöne PVC-Rohr das aus dem Torf rausschaut.

Hier der Auslauf, das Wasser das schon drin ist, ist echtes Regenwasser, der erste Regen seit ungefähr einem Monat. So wenig hat es schon lange nicht mehr geregnet, das ca. 10m² große Beet braucht etwa 2m³ Wasser zum füllen. Hätten wir gewusst das der Winter so mild wird, hätten wir die Wasserfässer nicht entleert... so haben wir jetzt gerade mal 1m³ Regenwasseer zusammen und es soll schön und sonnig werden.  


und hier die Einfüllseite, die beiden Maurerkübel werden mit Sumpfpflanzen bepflanzt und sollen verhindern das der Torf direkt angrenzt und weggeschwemmt wird.

04.04. Der Torf und das vorhandene Regenwasser sind nun im Beet, aber das Wasser reicht nicht.  Das Vlies hat hier zwei Funktionen. Erstmal soll nicht so viel Wasser verdunsten und zweitens da sag ich nur Katzen und weiche  Erde

Dann gibt es ja noch das leidige Thema "Vogelschutz". Im Internet gibt es viele  beschriebene  Möglichkeiten sein Beet vor Vögeln zu schützen. Wir haben uns nach etlichen Diskusionen für das gute alte Netz entschieden. Daher wurde an jeder "Ecke"  Pfosten befestigt und mit Latten verbunden. Diese Konstruktion wurde mit einem schwarzen Netz bespannt.

Eigentlich wollten wir zuerst keinen Vogelschutz machen, bis die Amsel kam und wühlte...... 


Ein bißchen Deko muß auch sein... eine kleine Wurzel


Wie beim ersten Moorbeet:

Das Wollgras ist schon drin.

dazu noch eine Sumpfschwertlilie und eine Korkenzieherbinse


Zwischendrin mal zwei Innenansichten, die im Winter umgepflanzten Pinguicula haben sich entschlossen, fast alle auf einmal zu blühen.  Ein herrlicher Anblick ......fehlt eigentlich nur der Duft.....



Der Wasserstand auf dem letzten Bild täuscht , der Torf hat noch etliches aufgesaugt und den Wasserstand fast halbiert, aber die letzten Regengüsse waren ergiebig und es ist ausreichend Regenwasser vorhanden. Das und der Umstand das gerade Ostern ist, ist die ideale Kombination um endlich die Pflanzen einzusetzen.  In der Mitte des Beetes ein neuer Gast..... eine Sumpfprimel. Hoffentlich wird das Beet so gut wie voll,  sonst wird der Kombi nicht reichen wenn wir im Juni zur Jahreshauptversammlung vom GFP fahren


Eine Schlenke in der Mitte des Beetes ist mir eigentlich zu wenig, ich hätte doch gern ein kleines Rinnsal quer durch`s Beet wenn das Wasser steigt. Also nebenbei noch ein bisschen modellieren.....die Hände sind ja eh schwarz durch das Pflanzen


Noch ein paar Regengüsse und das Beet füllt sich mit Wasser. Die Pflanzfläche ist ja extra tiefer angelegt um das Beet im Winter zu fluten, aber für einige Drosera ist jetzt schon "Land unter". Wir werden das mal beobachten und notfalls umpflanzen. 


So sieht das gleiche normalerweise aus

Drosera rotundifolia
Drosera anglica

Die Pinguiculablüte dauerte fast exakt 12 Tage.

Durch das schöne Wetter jetzt Ende April hatten alle schon ihr "Sommerquartier" bezogen und dann fiel unserem Hund ein das dieser Platz der Beste ist um darauf rumzutoben.........



Die Bilder hab ich nach dem "Aufräumen" gemacht.

Ja, so bin ich dann mal wieder fast am Anfang, von 30 Arten und Sorten bleibt mir jetzt noch knapp die Hälfte übrig.

Als kleiner Trost blühen gerade die Strauchpfingstrosen und die Iris und auch die frisch gepflanzten Sarracenia schieben Blütenknospen. Damit hatten wir bei den Sara´s eigentlich nicht gerechnet.




Es ist der 1.Mai und zur Abwechselung regnet es mal wieder, ich kann´s gar nicht glauben das wir uns in den letzten beiden Monaten  gefreut haben wenn Regen angesagt war.

Ein Grund mehr den Staudenmarkt im Magdeburger Zoo zu besuchen.

Wir hatten uns vorher schon informiert und steuerten deshalb mal direkt den Stand von Thomas Siegel an. Wer jetzt ahnt das Thomas Fleischi´s verkauft hat absolut richtig getippt.

Und es kommt wie vorhergeahnt........wir gehen nicht mit leeren Händen, neben einer S.minor okefenokeensis, psittacina und einer venosa var. burkii hab ich dann auch bei den Pingi´s zugegriffen und eine Drosera regia geht auch noch mit, bestes Pflanzwetter ist ja sowieso
  



Fast hätte ich die neue Darlingtonia vergessen, unsere war im letzten Sommer in den Pflanzenhimmel entschwunden. Diesmal klappt es besser, im Moorbeet gibt es nicht diese Probleme mit zu warmem Substrat und Wurzeln und auch ein Tod durch falsches gießen ist hier nicht zu erwarten. 

11.05.2014 - laut Wetterbericht ist in diesem Jahr nicht mehr mit den Eisheiligen zu rechnen also dürfen auch die Dionaea, die im Gewächshaus überwintert wurden, raus ins Beet. Die Etiketten sind wichtig ich könnte die nie wieder richtig zuordnen. Dafür hat eben Andy ein Händchen. Wir teilen uns die Arten, Andy ist für Dionea und Sara´s zuständig und ich begnüge mich mit den Pingi´s und Drosera. Mach ich aber sehr gern.                   Bei den Sarracenia haben sich auch einige beeilt und schon offene Blüten, es ist doch ein sehr warmes Frühjahr.




Regen, Regen, Regen es ist wirklich so, das was im Frühjahr zuwenig war, kommt jetzt. Da haben wir schon Sumpfpflanzen  aber Unterwasserpflanzen sind´s dann doch nicht, ich habe ca 1m3 Wasser über einen dünnen Schlauch ablaufen lassen. Davor aber noch eine Bilderserie gemacht. Wir sollten auch die Oberfläche bemoosen damit der Torf nicht ständig an den Pflanzen klebt.

 








15.06.2014 in einer Woche ist es soweit wir fahren zur Jahreshauptversammlung der "Gesellschaft für Fleischfressende Pflanzen" kurz GFP, seit Anfang des Jahres sind wir dort Mitglid.

hier aber noch ein paar Frühjahrsbilder









21.06.2014 die JHV des GFP in diesem Jahr im Palmengarten in Frankfurt. Wunderbares Wetter haben wir auch mitgebracht. Neben der eigentlichen JHV gab es auch Reiseberichte von Mitgliedern, die in Indonesien/Sulawesi auf der Suche nach Kannenpflanzen und evtl. neuen Arten waren, sowie Vorträge über den Aufbau und Fangmechanismus der Karnivoren. Sehr informativ. Auf einem der Hauptwege hatten etliche Anbieter von Karnivoren ihre Stände aufgebaut und ja wir haben allen ein Besuch abgestattet  Ein Muss auch der  Informationsstand von der  GFP und der Schaustand mit ausgesucht schönen Karnivoren quer durch alle Gattungen.


leider haben wir nicht viele Bilder gemacht

hier der Eingang zum Palmengarten, sehr imposant mit der Skyline dahinter 


in diesem Backsteinbau fanden die JHV und die Vorträge statt

der Schaustand



auch die Gewächshäuser im Palmengarten bieten viel interessantes




hier noch ein paar Fotos von den Verkaufsständen und unserem Einkaufskörbchen




leider haben wir einen "Schweinezüchter" als Nachbarn, mit dem wärmeren Wetter steigt auch die Anzahl der Fliegen - nicht das ich den Fleischi´s so eine leckere Fleige nicht gönne - aber die Schläuche der Sara´s sind einen Tag nach dem Öffnen voll und eine Woche später am vergammeln. Auch sieht man jetzt kaum noch eine offene Falle bei den VFF.

Das nächste Problem die Schläuche kippen unter der Fülle des Inhalts um, da hilft nur noch anbinden, aber Bambusstäbe sehen im Topf noch ok aus aber im Beet nicht wirklich. Also hab ich eine Stütze aus grünem Spanndraht gebastelt - sehr wirkungsvoll aber optisch na ja. 

Im GFP - Forum gab es einen Beitrag in dem die Schläuche mit zwischengestellten Ästen gestützt wurden - sieht viel natürlicher aus und erfüllt seinen Zweck ebenso gut

 





Jetzt im Juni ist ersichtlich welche Pinguicula den "Ausflug" unseres Hundes überstanden haben.....ein kleines Häufchen. Ich beginne deswegen ein kleines Pinguiculaland zu bauen. Leider hab ich dabei das Fotografieren vergessen so das nur das fertige zu sehen ist. Es besteht aus einem Baukübel (als Wasserspeicher für die Pumpe) der mit Kalkstein umbaut ist. Darüber  habe ich nacheinander 3 Blumenkästen gestapelt (als teilweise Wasserspeicher und damit etwas mehr Substrat vorhanden ist) und auch diese mit Steinen verdeckt. Dazwischen einen dünnen Bewässerungsschlauch nach oben geführt. Dieser teilt sich im oberen Bereich weiter auf um alle Flächen zu befeuchten. Wenn die Solarpumpe läuft ist das ungefähr wie eine Tröpfchenbewässerung, mit dem Effekt, das das Wasser den kleinen Hang hinunterläuft. Jetzt noch die Pflanzflächen etwas nachgearbeitet und Moos aufgebracht und dann hab ich es gewagt die Pingi´s umzupflanzen.




27.07.2014 kleines update: trotzdem man winterharte Pinguicula nicht umpflanzen soll wenn sie Blätter haben.....haben sie sich super entwickelt. Es mag daran liegen das hier jetzt die Luftfeuchte höher und eigentlich keine Staunässe vorhanden ist, oder der Umstand das sie beim Umpflanzen gerade wieder am Austreiben und mit relativ großem Wurzelballen eingepflanzt wurden. Ich bin jedenfalls froh das die Überlebenden überlebt haben




Langsam aber sicher werden alle Bereiche des Moorbeetes von Drosera erobert, sogar die mit Vlies verkleideten Innenseiten. Obwohl das Vlies kein Wasser aufsaugt gelingt es ihnen darauf zu keimen und zu wachsen. Bis jetzt sind es Drosera binata und D. intermedia.  An den unteren Bereichen beginnt auch Moos zu wachsen. Kein Wunder es regnet fast jeden Tag und wir haben eine schöne Sumpflandschaft. 




September 2014, So langsam wird es herbstlich im Beet. Das sichserste Anzeichen dafür ist die Blüte von Schizostylis coccinea (Sumpfgladiole), sehr schön aber leider nicht ganz winterhart. Alle Sarracenia schieben nach einer kurzen Sommerpause noch einmal neue Schläuche an denen man sich nun auch etwas länger erfreuen kann genauso wie an den Fangblättern der Venus-Fliegenfallen (VFF).  Neuer Gast im Moorbeet : Gentiana sino ornata, der Herbstenzian. Gefunden auf dem Staudenmarkt in Berlin Dahlem nebst einigen Karnivoren Pflanzen.